Der Malerweg in der Sächsischen Schweiz 2016

Wer das erste Mal in die Sächsische Schweiz kommt, wird trotz der zahlreichen Bilder und Filme, die er zuvor vielleicht schon gesehen hat, tief beeindruckt sein. So anders die Landschaft gegenüber anderen Gegenden in Deutschland. Denn hier beherrschen steile Felswände den Horizont und locken tief eingeschnittene Täler zum Erkunden. Und so ließ auch ich mich 2016 dazu verlocken, diese aussergewöhnliche Landschaft östlich von Dresden und Pirna zu besuchen. Der „Malerweg“ führt als Mehrtageswanderung mitten durch das „Elbsandgestein“ hindurch.

Der Malerweg durchquert auf seinen 116 km die wichtigsten Stationen dieser urtümlichen Landschaft. Namen wie „Die Bastei“ oder „Die Schrammsteine“ sind heute über die Grenzen des Naturparks hinaus wohl bekannt – locken sie doch jedes Jahr Hunderttausende von Besuchern in das wilde Felsgebirge.

Auch wenn es sich um ein Mittelgebirge handelt, sogar ein recht kleines, habe ich doch die 3.600 Höhenmeter zu spüren bekommen. Denn an vielen Stellen geht es steil bergauf oder bergab – je nachdem, ob man gerade das Sandstein-Hochplateau verlässt oder es wieder erklimmt. Der Malerweg lässt nämlich keine der schönsten Stelle in der Sächsischen Schweiz aus – was die Wanderung natürlich für mich noch reizvoller machte.

Übernachtet habe ich immer im Freien, oft ohne Zelt und bisweilen sogar nicht mal unter einem der zahlreichen Felsdächer. Anfang Juni war es bereits so warm, dass mein Schlafsack ausreichte.
Natürlich trifft man auf einem solchen Mehrtages-Wanderweg immer wieder Menschen, die auch mit einem auf dem Weg wandern. Überlaufen war es dennoch nur, wo die Tagesausflügler gut hinkommen. Dort waren dann auch die meisten Treppen und Stiege zu finden, die durch schmale Schluchten und Felsritzen führen. Spannung pur und enorm beeindruckend zwischen himmelhoch ragenden Sandsteinwänden, die unglaublich formenreich von der Erosion durch die Bäche erzählen.

Eigentlich ist der Malerweg für 8 Tagesetappen ausgelegt. Davon sind vier als anspruchsvoll und die restlichen sechs als mittelschwer eingestuft. Direkt im Grenzgebiet in der Böhmischen Schweiz (Verlängerung der Sächsischen Schweiz nach Tschechien) liegt das Prebischtor. Mit 26 Meter Spannweite und 16 Meter Höhe das größte natürliche Felstor Europas. Der Blick vom fantastisch in einer Felsnische liegenden Hotel Falkenhorst (1881 gebaut) ist genial. Zwar führt hier der Malerweg nicht vorbei (er bleibt auf der deutschen Seite), aber der kleine Umweg lohnt absolut.
Leider hat es nicht nur an diesem Tag auch immer mal wieder geregnet - ganz im Gegensatz zum Hochsommer, denn da ist es recht wahrscheinlich, dass eher wegen Waldbrand(gefahr) Wegabschnitte auch mal gesperrt sind.

Zurück führt der Malerweg auf der südlichen Seite der Elbe durch das besonders charakteristische Gebiet der Tafelberge – Reste der alten Sandstein-Hochfläche. Auch hier ging es für mich wiederholt steil bergauf zum Papststein, Pfaffenstein und der Festung Königstein. Schließlich kam ich nach einer Woche wieder in Pirna an – den Erinnerungsrucksack voller fantastischer Eindrücke und der Gewissheit, dass Wandern auch zukünftig in meinem Leben eine zentrale Rolle spielen wird.

 

 

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